Traumasensible Paartherapie

Mrz 23, 2023 | Therapieformen

Traumasensible Paartherapie nach Katharina Klees

Katharina Klees ist eine Psychotherapeutin und Expertin für Traumatherapie. Ihre Methode der traumasensiblen Paartherapie basiert auf dem Verständnis von Trauma und dessen Auswirkungen auf individuelle und zwischenmenschliche Beziehungen.

Was ist ein Trauma

Trauma kann verschiedene Formen annehmen, einschließlich traumatischer Ereignisse wie Missbrauch, Gewalt, Unfälle oder Verlust. Diese Erfahrungen können tiefe Spuren im individuellen Erleben hinterlassen und auch die Dynamik und Kommunikation in Paarbeziehungen beeinflussen.

Die traumasensible Paartherapie nach Katharina Klees zielt darauf ab, die Auswirkungen von Traumata auf die Partnerschaft zu erkennen und zu verstehen. Es wird ein sicherer Raum geschaffen, in dem beide Partner ihre individuellen Traumaerfahrungen teilen und Verständnis füreinander entwickeln können.

Sensibilität ist die Grundlage

Ein wichtiger Aspekt der traumasensiblen Paartherapie ist die Sensibilität für die Bedürfnisse und Grenzen der Beteiligten. Es wird darauf geachtet, dass Therapiesitzungen nicht retraumatisierend wirken und dass die Therapeutin oder der Therapeut die Paardynamik so lenkt, dass Sicherheit und Stabilität gefördert werden.

Die traumasensible Paartherapie kann verschiedene therapeutische Ansätze und Techniken beinhalten, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Paares zugeschnitten sind. Dazu gehören möglicherweise Elemente aus der Traumatherapie, der Bindungstheorie, der Emotionsfokussierten Paartherapie und der systemischen Therapie.

Ziele der traumasensiblen Paartherapie

Traumasensible PaartherapieDas Ziel der traumasensiblen Paartherapie ist es, das Vertrauen und die Verbindung zwischen den Partnern wiederherzustellen oder zu stärken. Es wird angestrebt, die Auswirkungen von Traumata zu mindern, die Kommunikation zu verbessern und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genauen Techniken und Herangehensweisen der traumasensiblen Paartherapie nach Katharina Klees möglicherweise im Laufe der Zeit weiterentwickelt wurden, da sich Therapieansätze kontinuierlich weiterentwickeln und an neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse angepasst werden.

 

Hintergrund der Paartherapie

Die traumasensible Paartherapie nach Katharina Klees basiert auch auf dem Verständnis der Bedeutung von Bindung und Beziehung in der Bewältigung von Traumata. Sie betont die Notwendigkeit einer sicheren und unterstützenden Bindung zwischen den Partnern, um die Heilung und Wiederherstellung von traumatischen Erfahrungen zu fördern.

Körperlichkeit in der Paartherapie

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Therapieform ist die Aufmerksamkeit für die Körperlichkeit und die somatischen Reaktionen der Beteiligten. Traumata können sich körperlich auswirken und zu Symptomen wie Hypervigilanz, Flashbacks oder Körpererinnerungen führen. Die traumasensible Paartherapie integriert daher Techniken, die auf die Verkörperung und Regulierung von Trauma- und Stressreaktionen abzielen.

Darüber hinaus kann die traumasensible Paartherapie auch darauf abzielen, negative Interaktionsmuster zu erkennen und zu verändern, die möglicherweise auf traumatische Erfahrungen zurückzuführen sind. Die Therapeutin oder der Therapeut arbeitet mit dem Paar zusammen, um neue Kommunikations- und Beziehungsmuster zu entwickeln, die auf Verständnis, Mitgefühl und Sicherheit basieren.

Es ist wichtig anzumerken, dass die traumasensible Paartherapie ein spezialisierter Ansatz ist, der sich an Paare richtet, bei denen mindestens einer der Partner traumatische Erfahrungen gemacht hat. Sie erfordert eine fundierte Ausbildung und Erfahrung im Bereich der Traumatherapie sowie in der Arbeit mit Paaren.

Evidenzbasiertes Konzept

Die traumasensible Paartherapie nach Katharina Klees ist ein evidenzbasiertes Konzept, das auf den Erkenntnissen aus der Trauma- und Bindungsforschung sowie auf langjähriger therapeutischer Erfahrung aufbaut. Sie zielt darauf ab, die Auswirkungen von Traumata auf die Partnerschaft zu verstehen, die Kommunikation zu verbessern und die Heilung und das Wohlbefinden beider Partner zu fördern.

Techniken und Vorgehensweise

In der traumasensiblen Paartherapie nach Katharina Klees können verschiedene Interventionen und Techniken zum Einsatz kommen. Einige davon umfassen:

  1. Psychoedukation: Die Therapeutin oder der Therapeut bietet Informationen über Trauma, dessen Auswirkungen auf individuelle und partnerschaftliche Ebene sowie über Bewältigungsstrategien an. Dies kann dazu beitragen, dass die Partner ein gemeinsames Verständnis für Trauma entwickeln und ihre Erfahrungen besser einordnen können.
  2. Ressourcenorientierung: Es wird darauf geachtet, die Ressourcen und Stärken beider Partner zu erkennen und zu fördern. Dies kann helfen, ein Gefühl von Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Resilienz aufzubauen und die Bewältigung von Traumata zu unterstützen.
  3. Emotionsfokussierte Ansätze: Die Therapie konzentriert sich auf die Identifizierung und den Ausdruck von Emotionen innerhalb der Partnerschaft. Durch die Förderung eines einfühlsamen Austauschs von Emotionen können die Partner lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und emotionalen Schmerz zu lindern.
  4. Achtsamkeit und Körperarbeit: Diese Ansätze beinhalten Techniken zur Förderung von Achtsamkeit und Körperbewusstsein. Dies kann den Partnern helfen, sich ihrer Körperempfindungen und ihrer emotionalen Zustände bewusst zu werden und diese besser zu regulieren.
  5. Trauma-Arbeit: Bei Bedarf können spezifische traumatherapeutische Techniken angewendet werden, um die individuelle Heilung und Verarbeitung von Traumata zu unterstützen. Dazu gehören beispielsweise ressourcenorientierte Imaginationen, Traumakonfrontation oder EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing).

Für wen ist dies Paartherapie geeignet?

Die traumasensible Paartherapie nach Katharina Klees ist in erster Linie für Paare geeignet, bei denen mindestens einer der Partner traumatische Erfahrungen gemacht hat. Dies können verschiedene Formen von Trauma sein, einschließlich körperlichem, sexuellem oder emotionalem Missbrauch, traumatischen Verlusten, Unfällen oder anderen lebensbedrohlichen Ereignissen.

Die Therapie kann für Paare hilfreich sein, die mit den Auswirkungen von Traumata auf ihre Beziehung und Kommunikation kämpfen. Typische Herausforderungen, mit denen Paare konfrontiert sein können, sind zum Beispiel Schwierigkeiten im Vertrauen, Konflikte, emotionale Distanz, Wiedererleben von Traumata oder Probleme bei der Bewältigung von Traumaerinnerungen.

Natürlich benötigen nicht alle Paare mit Traumaerfahrungen zwangsläufig eine traumasensible Paartherapie. Die Entscheidung, ob diese Art der Therapie geeignet ist, sollte gemeinsam mit einem qualifizierten Therapeuten oder einer Therapeutin getroffen werden, der oder die Erfahrung in der Arbeit mit Trauma und Paaren hat. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die traumasensible Paartherapie nicht für alle Paare geeignet sein kann. In einigen Fällen kann es notwendig sein, zunächst individuelle Traumatherapie für jeden Partner in Betracht zu ziehen, bevor eine gemeinsame Paartherapie begonnen wird.

Miteinander Umgehen lernen

Die traumasensible Paartherapie nach Katharina Klees legt auch Wert auf die Schaffung eines sicheren therapeutischen Rahmens, in dem die Partner offen über ihre Traumata sprechen können. Dies beinhaltet das Etablieren klarer Kommunikationsregeln, wie z.B. die Verwendung von „Ich“-Botschaften und das Zuhören ohne Unterbrechungen. Die Therapeutin oder der Therapeut unterstützt die Partner dabei, empathisch zuzuhören und Verständnis für die Erfahrungen des anderen aufzubauen.

Darüber hinaus wird in der traumasensiblen Paartherapie nach Katharina Klees darauf geachtet, eine Gleichberechtigung zwischen den Partnern herzustellen. Die Stimme und Perspektive jedes Einzelnen werden respektiert und wertgeschätzt. Es wird darauf geachtet, dass keine weiteren Verletzungen oder Dominanzdynamiken in der therapeutischen Beziehung auftreten.

Zielsetzung ist, die Auswirkungen von Traumata auf die Partnerschaft zu erkennen, zu verstehen und zu bewältigen. Es geht darum, eine sichere Bindung und Unterstützung zwischen den Partnern wiederherzustellen oder zu stärken, um die Heilung und das Wohlbefinden beider Partner zu fördern.

Konkrete Ziele der Therapie können sein:

Verbesserung der Kommunikation: Die Partner lernen, offen und einfühlsam miteinander zu kommunizieren. Sie entwickeln Fähigkeiten, um ihre Bedürfnisse, Wünsche und Emotionen klar und respektvoll auszudrücken.

Stärkung des Vertrauens: Durch die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Traumata auf das Vertrauen in der Partnerschaft wird daran gearbeitet, das Vertrauen wiederherzustellen und eine sichere Bindung aufzubauen.

Bewältigung von Traumaerinnerungen und -reaktionen: Die Partner erhalten Werkzeuge und Techniken, um mit traumatischen Erinnerungen und den damit verbundenen emotionalen und körperlichen Reaktionen umzugehen. Sie lernen Strategien zur Regulation von Stress und zur Förderung der Selbstfürsorge.

Entwicklung von Coping-Strategien: Gemeinsam werden gesunde Bewältigungsstrategien entwickelt, um mit den Auswirkungen von Traumata umzugehen. Dies kann den Umgang mit Triggersituationen, den Aufbau von Unterstützungssystemen oder die Integration von Selbstfürsorgepraktiken umfassen.

Förderung der Intimität und Nähe: Die Therapie zielt darauf ab, eine tiefere Verbindung und Intimität zwischen den Partnern zu fördern. Dies beinhaltet das Wiederentdecken gemeinsamer Interessen, das Teilen positiver Erfahrungen und das Aufbauen von gemeinsamen Zielen und Visionen für die Zukunft.

Wichtig ist, dass die traumasensible Paartherapie nach Katharina Klees individualisiert und an die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Paares angepasst wird. Wir arbeiten einfühlsam mit den Partnern zusammen, um ihnen zu helfen, ihre individuellen Herausforderungen zu bewältigen, ihre Bindung zu stärken und neue Wege der Kommunikation und Unterstützung zu entwickeln.

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